28. April 2012

Ausstellung beendet


Meine erste Gruppenausstellung dieses Jahr ist nun vorbei. Ich habe gestern meine Bilder am Hopfenmarkt 33 abgeholt. Ein paar kleine Bilder sind noch bis Montag Mittag im Schaufenster geblieben. Man kann ja nie wissen wer sich dort hin verirrt. 

Konzeptkunst? Nein! Einfach nur eingepackte Bilder!

Recht spontan und ohne wirkliche Vorbereitungszeit hatte ich ein wirklich nette Zeit bei der Vernissage und den Besuchen in der Woche gehabt. Vielen Dank an dieser Stelle für die Unterstützung von den vielen lieben Menschen und den Besuchern die sich dorthin auf den Weg gemacht haben. Eine grobe Planung für eine Weitere Ausstellung mit Young-Ja Bang-Cho gibt es auch schon. Aber das wird dann erst 2013 was, also es bleibt spannend. 

Strandspaziergänge

"Eine Minute bis St. Pauli" und "Elbuntergang" (leider etwas verschwommen)

Die nächsten Gruppen-Ausstellungen sind in Planung. Ende August/Anfang September wird es die Ausstellung „Art Meets Music“ geben und im Oktober die „UKE-Art“ (im Universitätskrankenhaus Eppendorf). Ob es im August noch etwas in Berlin geben wird, stellt sich die nächsten paar Wochen raus (ich hoffe und bleibe gespannt).

Noch ein kleiner Blick zurück zu Ausstellung!

P.S. Übrigens habe ich für die Künstlerin Young-Ja Bang-Cho einen Blog erstellt: http://bang-cho.blogspot.de/ (wenn jemand Verbesserungsvorschläge hat für meinen oder den neuen Blog von Bang-Cho kann sich natürlich gerne melden!).

27. April 2012

Hodler und Amiet im Bucerius Kunst Forum



Diese Woche war ich noch im Bucerius Kunst Forum in der Ausstellung "Ferdinand Hodler und Cuno Amiet - Eine Künstlerfreundschaft zwischen Jugendstil und Moderne".
Ich bin dieses mal ohne größere Erwartungen in das von mit hoch geschätzte Kunstforum gegangen. Von Hodler hatte ich gerade ein paar Bilder bei der Eröffnung der Ausstellung in der Kunsthalle gesehen. Amiet hatte ich bis dato zwar schon mal wahrgenommen und einzelne Bilder gesehen, aber nicht in dieser Breite wie es im Bucerius angekündigt wurde. Was mich aber hauptsächlich gelockt hat war die Ankündigung und der Begriff "Künstlerfreundschaft". Wie gesagt hatte ich keine größeren Erwartungen, aber insgesamt war es dann doch für eine Ausstellung im Bucerius enttäuschend. Es wurden zwar die verschiedenen Motiv-Reihen gegenübergestellt (zum Beispiel Landschaften oder auch Selbstbildnisse), aber mir fehlte die Spannung und der rote Faden. Es gab großartige einzelne Bilder und daher hat es sich wie immer gelohnt hinzu gehen. Dazu ist noch hinzu zu fügen, dass es meistens lohnenswert ist sich in kulturellen Einrichtungen mit Kunst zu beschäftigen. Dabei ist es auch egal ob einem das Ausstellungskonzept, die künstlerischen Arbeiten oder auch der Ort gefallen bzw mißfallen. Alles zusammen ist spannend und bereichert jedes mal aufs neue!
(Die Ausstellung geht noch bis zum 1. Mai, also nur noch wenige Tage)

25. April 2012

50/50 - Freunde fürs (Über)leben


Sneak-Preview im Zeise

Mal wieder Zeise-Kino in Altona und mal wieder Sneak. Der Reiz an Überraschungsfilmen ist etwas zu sehen, was man sich sonst nicht anschauen würde (warum auch immer) und das auch noch vor dem offiziellen Start. Und am Dienstag-Abend was es mal wieder soweit. Es lief erstmal ein wunderbarer Kurzfilm in dem sich ein alte Frau mit körperlicher Gewalt gegen den Sensenmann durchsetzt - leider weiß ich nicht mehr wie der Streifen genau heißt! Zum Vorfilm passt dann auch der Hauptfilm. Der Film "50/50 - Freunde fürs (Über)leben " handelt von einem jungen Mann der sich wegen Rückenschmerzen behandeln lässt und dann von seiner bösartigen Krebserkrankung erfährt. Was dann passiert ist eine wunderbare Mischung aus Humor und Dramatik. Der Film schafft es über die ganze Zeit eine feine Balance zwischen Witz und Tiefgang zu halten, ohne einer Seite zu viel Gewicht einzuräumen. Er rutscht eben nicht in ein absolutes Drama ab und vor allem nicht in eine Possen reißende Komödie. Die Charaktere des Hauptdarsteller, seines besten Freundes, der (Ex-)Freundin, der Psychologin, der Ärzte und der Eltern sind fein ausgefeilt und wirken nie plakativ oder überzeichnet. Zudem sind die Schauspieler einfach hervorragend in Szene gesetzt. Mich persönlich hat in diesem Fall der Hauptdarsteller Joseph Gordon-Levitt wirklich überzeugt, aber wie gesagt sind alle beteiligten Darsteller beeindruckend. Von meiner Seite gibt es einen klaren „Daumen nach oben“, absolut sehenswert. Bei Wikipedia wird daher auch das Film-Portal Rotten Tomatoes zitiert: „Ein herzensguter Film über ein schwieriges Thema, 50/50 bewegt sich zwischen Witz und Tragödie mit überraschender Gewandtheit" Das Ende verrate ich jetzt nicht. Ich möchte nur sagen, dass ich auch mit der Machart vom Schluss höchst zufrieden bin (und ich bin da extrem kritisch!). Gut das es die Sneak gibt, denn sonst hätte ich es sicherlich mal wieder nicht geschafft genau diesen Film zu sehen. (Der Film läuft am 3. Mai an) 

Zeise Kino in der Friedensallee

23. April 2012

"The Slackers" im Hafenklang


Genauso wie ich kein Filmkritiker bin, bin ich auch kein Musikkritiker. Daher gibt es für mich andere Kategorien wie ich Live-Konzerte beurteile: Geht die Musik gut in die Beine? Bekommt man ordentlich was auf die Ohren oder ist die Musik einfach "nice". Gestern Abend war es mal wieder soweit! Ein Ska Konzert stand an: The Slackers aus NY. Bereits die Vorband lohnte sich und erinnerte mit ihrem Sound an Surfen (auch wenn ich das überhaupt nicht weiß wie sich das anfühlt), Sommer, Sonne und Strand! Dann war die 6 köpfige SKA Band aus dem Big Apple dran. Live hatte ich sie noch nicht gesehen. Von den Tonträgern her, stellte ich mich auf entspannten Jamaika-SKA ein. Nichts da! In bestem 2-Tone-SKA-Style legten sie los. Lange nicht so viel Blues und Jazz Elemente in einem SKA Konzert gehört. Aber diese Einflüsse sollten einen nicht stören oder vom Tanzen abhalten. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl tanzte sich das Publikum und spielte sich die Band in einen Rausch. "Die hören erst auf wenn alle kaputt am Boden liegen" ging es mir durch den Kopf (gefühlte 2 Stunden, habe nicht auf die Uhr geschaut). Das Publikum übrigens war mal wieder sehr schön durchmischt. Würde aber schon sagen das ein Großteil die 3. SKA-Welle (Wikipedia-Definition) hautnah mitbekommen hat. Und dann ist da noch dieser Club! Hafenklang! Für mich immer wieder einer der besten Läden der Stadt! Danke für diesen wunderbaren Abend! 

Einer der besten Clubs der Stadt: Hafenklang

Voller Einsatz: The Slackers


Ausverkaufte Hütte

21. April 2012

After Work Collection (Gruppenausstellung)

Heute begann die Gruppenausstellung mit den Künstlern Alexander Mathias, Thomas Römhild, Irmgard Gottschlich, Young-ja Bang-Cho und meiner Wenigkeit. Ich fand es einen gelungenen Abend auch dank Young-ja Bang-Cho die neben der künstlerischen Arbeit auch die Galeristin des Abends war. Ein paar mehr Eindrücke in geschriebener Form dann die Tage!
Jetzt erstmal ein paar Bilder:

Das Bild "Tina" in der Mitte mit Young-ja Bang-Cho (li.) und mir (re.)

Frau am Strand (2012) - im Hintergrund Bilder von Young-ja Bang-Cho

Aus der Reihe "Essen und Trinken" die drei Bilder "Ich mit Bier", "Tina" und "Norbert" -
Vorne links eine Installation von Alexander Mathias

"Paar am Strand" (2012) von mir, Skulpturen von Alexander Mathias und im Hintergrund Bilder von Thomas Römhild
"Elbuntergang" (2012)
Jeder schöne Abend geht mal zu Ende....

16. April 2012

Altona bei Nacht


Es gibt wenige Vorteile wenn man mitten in der Nacht aufstehen und sich für die Arbeit fertig machen muss. Aber ein entscheidender ist die Fahrt durch eine fast ausgestorbene Stadt. Ein paar Frühaufsteher, Nachtschwärmer oder eben auch Frühdienstler verirren sich in den Straßen. Das eine oder andere Taxi fährt noch auf der suche nach Kunden durch die Dunkelheit. Aber eigentlich ist man für sich! Eine wunderbare Erfahrung. Jedes mal nehme ich mir vor, ohne dann zu Arbeit zu müssen, mich auf den Weg durch die Stadt zu mache. Aber bis jetzt ist es immer nur beim Vornehmen geblieben! 

Altona bei Nacht 1

Altona bei Nacht 2

Altona bei Nacht 3  


12. April 2012

Gruppenausstellung

Nächste Woche am Freitag den 20.4. werde ich mich bei einer kleinen Gruppenausstellung beteiligen! Bei der Absprache habe ich schonmal ein paar Bilder gemacht von der Örtlichkeit am Hopfenmarkt 33 in der Hamburger Innenstadt!

Galerie am Hopfenmarkt 33 in der Hamburger Innenstadt

Künstlerin und Galeristin Young-Ja Bang-Cho 

Als Zwischenmieterin ist die Galerie in einem ehemaligen HandyShop untergekommen

Innenanicht der ca 75qm großen Galerie


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"My Week With Marilyn"

Nur mal so zwischendurch eine klitze-kleine "Filmkritik". Ich war gestern Abend noch in der "Sneak Preview" im Zeise Kino in Altona. Immer wieder spannend was da so läuft. Diesmal sollte es der Film "My Week With Marilyn" sein. Für den Oskar nominiert, hervorragendes Kino und ähnliche Aussagen sollen scheinbar den Film nach vorne bringen. Ich kann den Rummel um diesen Film nicht verstehen. Denn für mich hat er mehr Schwächen als Stärken. Ich bin kein Kritiker (und das ist sicherlich auch gut so) aber ich kann einen Film schon danach beurteilen ob er mir gefallen hat oder nicht. Es gibt Film in denen man sitzt und sich sagt "handwerklich sicherlich hervorragend gemacht", aber nichts für mich (so z.B. "Der Gott des Gemetzels"). Aber dieser Film über Marilyn hat mich in allen Belangen enttäuscht! Ich kann gar nicht wirklich sagen was es alles ist, aber ich habe nie das Gefühl in der Story zu sein. Die Schauspieler wirken hölzern und die Dialoge abgelesen. Langatmig, langweilig und aufgesetzt wirkt der ganze Film. Wenn das so gewollt ist, dann habe ich mal wieder nichts verstanden. Zum Ende wird es etwas besser, aber für mich war zu dem Zeitpunkt der Film nicht mehr zu retten! Naja, beim nächsten mal in der Sneak Preview wird es dann sicherlich wieder was für mich geben!

Dachkonstruktion der Zeisehallen

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8. April 2012

"Vier Kerle am Strand"

René Scheer "Vier Kerle am Strand", 2012, 40x80cm

"Vier Kerle am Strand" entstand im April 2012. Der Minimalist John McLaughlin aus L.A., dessen Bilder ich vor 2 Wochen in der Ausstellung „Pacific Standard Time“ in Berlin sehen durfte, hat mich tief beeindruckt. Durch eine Verbindung aus minimalistischem Bildaufbau, grauen Farben und einem Stencil habe ich versucht mich dem Künstler ein wenig anzunähern. Dieses Experiment hat sehr viel weitere Ideen hervorgebracht und war zudem von Anfang an als Geschenk für einen sehr guten Freund gedacht. Eine wunderbarer Kombination aus Lernen, optimalem Zeitpunkt, Freude schenken, lernen, experimentieren und Künstlern.

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6. April 2012

Eine Reise zu Daniel Richter! (Oktober 2011)

Hinweis: Der Artikel Eine Reise zu Daniel Richter stammt aus dem Oktober 2011. Aus irgendwelchen Gründen ist er mir untergeangen und jetzt wieder aufgetaucht. Weil das Künstlergespräch deutlichen gewirkt hat in mir, möchte ich den Text doch noch veröffentlichen


Strickkunst in der Hannoveraner Innenstadt

Ich mache heute am 27. Oktober eine Halb-Tages-Reise nach Hannover. Hannover? Warum denn Hannover? Nach dem ich dieses Jahr bereits unter anderem in Berlin, Köln, München, Bremen und Schwäbisch Hall war und mir Kunst angeschaut habe ist nun Hannover dran. Auch wenn Hannover nicht sehr weit von Hamburg entfernt ist, war ich noch nie wirklich dort. Einmal bin ich auf einer längeren Fahrradtour am Maschsee/Leine durch Hannover gefahren, aber gesehen habe ich auch nicht viel. Also auf nach Hannover!

Vor allem interessiert mich das Künstlergespräch mit Daniel Richter in der Kestnergesellschaft. Ich hatte die Ausstellung „10001nacht“ schon früher wahrgenommen. Den Weg nach Hannover wirklich anzutreten wurde durch diese Veranstaltung immerhin doch stark befördert. Nachdem ich per Mail keine Antwort bekommen habe, in wie weit die Veranstaltung schon ausverkauft wäre oder wie ich an Karten kommen könnte, telefonierte ich mit der Kestnergesellschaft. Es gibt den Verkauf nur vor Ort oder eben an der Abendkasse. Auf gut Glück zu fahren war mir bei dem Weg nach Hannover doch zu unsicher. Eine liebe Bekannte in Hannover war so nett und besorgte mir die Karte (7€ für das Gespräch und die Ausstellung finde ich geht in Ordnung). 

Und wenn ich schon auf dem Weg nach Hannover bin, kann ich mir doch auch was anderes anschauen. Das Sprengelmuseum, das Künstlerhaus Hannover, die Nanas am Leibnizufer, das Neue Rathaus, die Altstadt und vielleicht sogar noch die Herrenhäuser-Gärten. Morgens früh los und dann Nachts ordentlich kaputt mit einer Kultur-Dröhnung zurück. Nun ist es bereits nach 13 Uhr und ich bin gerade mal los. Ich kränkle vor mir hin und wollte trotzdem nicht den Tag ganz aufgeben. Also gibt es nun eine abgespeckten Version.

Der Hauptgrund der Fahrt ist natürlich Daniel Richter im Gespräch und die Ausstellung. Zudem werde ich mir vorher im Künstlerhaus eine Ausstellung von Markus Schinwald anschauen. Schinwald war mir bis dato noch kein Begriff, aber die ersten Bilder und Beschreibungen im Netz über seine Installationen und Videoanimationen waren schon spannend. Ich werde gleich noch etwas über ihn und seine Arbeit lesen. Gespannt bin ich natürlich vor allem auf heute Abend. Daniel Richter, der Hamburg letztes Jahr verlassen hat, immer mit seiner Hafenstraße-Geschichte konfrontiert wird (was ihm sicherlich mehr genutzt als geschadet hat) und mich persönlich mit seinen großformatigen, zum Teil sehr gewalttätigen Bildern schnell begeistert hat. In der Sammlung Falckenberg konnte ich dieses Jahr ein paar der Bilder aus nächster Nähe betrachten und sie haben mich schwer beeindruckt. Seine Geschichte hat mich sicherlich auch berührt, denn ein Teil ist auch meine. Zur Zeit fahre ich übrigens durch eine sonnige norddeutsche Herbstlandschaft und bin kurz vor Lüneburg. Dann werde ich jetzt mal lesen, Erlend Øye hören und später weiterschreiben. 

Der Hundertwasser-Bahnhof in Uelzen

Nun sitze ich im Anschlusszug nach Hannover. Umsteigebahnhof Uelzen. Der Bahnhof, der zum Teil von Hundertwasser gestaltet wurde und wirklich etwas anders wirkt als so manch Anderer. Trotzdem finde ich ihn jedes mal wenn ich dort vorbeifahre enttäuschend. Zu viel ist eben nicht Hundertwasser, sondern funktionales „Deutsche Bahn Design“. Aber spannender als andere Bahnhöfe ist er allemal. Nach dem ich etwas über die Ausstellung von Markus Schinwald gelesen habe freue ich mich sogar  drauf. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist es die Visualisierung des Gefangen sein in der heutigen Konsumgesellschaft. Aber vielleicht habe ich es ja auch völlig falsch verstanden. Ich werde mal schauen ob die Videoanimationen mich ansprechen oder ich nach kurzer Zeit mich abwenden werde. (Höre jetzt gerade Nick Cave & The Bad Seeds)


Eingangsprortal vom Kunsthaus Hannover
Ein Kronleuchter vor dem Kunsthaus

Schon wieder Heimreise. Gleich zu Anfang: es hat sich gelohnt! Aber alles der Reihe nach.

Die Ausstellung von Markus Schinwald im Kunsthaus Hannover war anders als erwartet. Ich hatte mir die Räumlichkeiten größer vorgestellt. Aber Schinwald hat die Räume wunderbar geteilt und anders rum die einzelnen Räume wieder in einander fließen lassen. Am Anfang empfängt einen einen weißer Kubus, alles nur durchbrochen durch zwei braune Holzbeine eines Tisches. Nach eine paar Grafiken geht es über in einen Raum, der dunkelrot gestrichen ist und dort ein Film läuft, der Menschen bei verschiedenen Bewegungen zeigt. Diese Bewegungen wirken aber fremdbestimmt und nicht natürlich. Vielleicht wie so häufig in unserem Leben. Der Weg führt weiter über einen Raum mit Aquarien in denen sich lebendige Fische in komischen minimalistischen Rauminstallationen bewegen. Ein weiterer Film mit ähnlichen Bewegungsmustern wie im ersten Video ist im letzten dunkelroten Raum. Dort gibt es aber einen gravierenden Unterschied. Erstens gibt eine Bank zum verweilen und man hört die Installation des nächsten Raumes (jetzt wieder in weiß gehalten). Eine Figur, die auf einer Stange sitzt und mechanisch immer wieder eine Bewegung ausübt. Diese Bewegung erzeugt ein Geräusch wie eine Atmung oder Atmungsmaschine. Der Takt ist etwas schnell, aber so das man ihm doch mit der eigenen Atmung folgen kann. Zusammen mit dem Film ist es schon ein bemerkenswertes Gefühl. Die Ausstellung endete wieder mit einem durchgeschnittenen Kubus. Der kurze Rundgang im Kunsthaus war schon spannend. Etwas wenig für mich um mich ganz darauf einzustellen, eine größere Ausstellung im Zusammenhang mit anderen Werken wäre für mich bestimmt aufschlussreicher.

Nannas in Hannover

Stencil

Nach einem kurzen Fußmarsch durch die Innenstadt und am Leineufer entlang kam ich bei den Nanas vorbei (Die immer wieder im Zusammenhang mit Hannover genannten werden). Ich sage nur: „Drei Nannas und eine sechsspurige Straße daneben“. Kunstgenuss ist was anderes. Ob es dafür nicht einen besseren Platz gegeben hätte? Die Nanas selber sind schon beeindruckend, aber die Straße lässt mich nicht in Ruhe genießen.

Die Kestnergesellschaft in Hannover

Dann stehe ich auch schon bald vor der Kestnergesellschaft. Nach einer kleinen Stärkung beim Asiaten gegenüber, mache ich mich mit den Räumlichkeiten vertraut. Die Werke über zwei Stockwerke verteilt, zum Teil auf Papier zum anderen Teil auf Leinwand. Auch eine Skulptur eines Fuchses. Es wäre dem ganzen nicht angemessen die einzelnen Bilder zu beschreiben. Ich habe mir in der Ausstellung ein paar chaotisch Notizen gemacht:: „Verschwommene Aufnahmen wie von einer Wärmebildkamera“ „Spiel, Ernst, Freundschaft, Kampf Bewegung? Alles oder nichts davon? Es bleibt offen!“ „Landschaften erinnern an Höhenbeschreiben bei Wanderkarten“ „Figuren nur zu erahnen“ „Austausch und Nähe von Waffen und Musikinstrumenten“ „Gewalt, Erschrecken, Fassungslosigkeit“ „Taliban, Cowboys und Märchenfiguren“. Sehr spannend fand ich Richters spätere Erklärung. Bestimmten Merkmale wie der Turban wurden nach Ansicht des Westen bis 2001 vom geheimnisvolle Wilden getragen, danach dann schnell vom gewissenlosen Taliban. Es ginge nicht um das politisch Statement, sondern um das Aufzeigen von Erzählweisen und Interpretationen innerhalb einer Gruppe oder Gesellschaft. Diese können sich schlagartig ändern.

Die Ausstellung ist faszinierend und emotional. Leider lenkt der Massenansturm, der sich vor dem Künstlergespräch im Haus ausbreitet etwas ab. Nach einem kurzen Kaffee geht es dann ein halbe Stunde vor Anfang des Gesprächs in einen der Räume im Erdgeschoss.

Daniel Richter steht bei der Begrüßung der Kuratorin schon etwas abseits im Raum. Er verzieht bei den Worten über sich sein Gesicht. Unwohlsein? Show? Beides? Genauer ist das nicht zu sagen. Am Anfang des Gesprächs wird deutlich, dass er sich erst mal in dieser Position finden muss. Er stockt, kein Satz wird zu ende geführt. Aber das hält nur wenige Momente an. Später kann man ihn fast nicht stoppen und man würde es am liebsten auch nicht. Das was der Mann zu sagen hat ist spannend und wirkt ehrlich. Nicht aus irgendeinem Buch „wie muss ein Künstler sein“ oder ähnliches. Er redet, kritisiert, schämt sich, ist erfreut. Was der Herr nun denkt? keine Ahnung! Man hat aber das Gefühl da ist Leben, da ist Feuer und vielleicht entzündet sich der eine oder andere Funke. Aber es ist nicht so, als würde der Popstar da vorne stehen, sondern großes Wissen und die Lebens(kunst)Erfahrung. Ich versuche ein wenig davon ab zu schöpfen und mitzunehmen. Es ist vor allem das Gefühl zur eigenen Arbeit und zur Kunst im allgemeinen was mich schon in früheren Interviews imponierte. Es ist daher eher schwer alles was Daniel Richter gesagt hat genau wieder zu geben. Jeder der die Möglichkeit hat, dem Künstler mal zuhören zu dürfen, sollte dieses nicht verpassen. Er beeindruckt schon durch seine Person, sein Wissen und seine Positionen.

Rückfahrt aus Hannover, Uelzen bei Nacht!
Fazit: Auch Hannover ist eine Reise wert! Mit Daniel Richter und Kultur sogar noch mehr!



1. April 2012

Einblicke, Durchblicke, Ausblicke

Nochmal Berlin. Nachdem ich letztes Jahr eine Reihe mit dem Titel "Berlin von der Straße her" mitgebracht haben, gibt es diesesmal "Einblicke, Durchblicke, Ausblicke" (und alle schön überzeichnet!)

Potsdamer Straße


Stresemannstraße

U-Bahn Station Gleisdreieck

Neue Nationalgalerie

Blick Richtung Potsdamer Platz

Skalitzer Straße

Gerhard Richter - Panorama

"Gerhard Richter - Panorama" in der Neuen Nationalgalerie (Berlin) vom 13.2. bis 13.5.2012

Gerhard Richter und die Neue Nationalgalerie.

Nochmal Berlin. Am letzten Freitag hat es mich in die Neue Nationalgalerie getrieben. Eine große Retrospektive des gerade im Februar diesen Jahres 80 gewordenen Künstlers Gerhard Richter. Bei meinem Eintreffen sah ich bereits von weiten eine längere Menschenschlange am Haus stehen und befürchtete eine mehrstündige Wartezeit. Aber das was mich im ersten Moment erschreckte war dann doch nur der erste Anschein. Nach nicht mal 20 Minuten war ich drin.

Ein guter Tag für eine Ausstellung! Nasses und kaltes Wetter in Berlin!

Die Ausstellung beginnt bereits in der Schlange am Eingang, also bevor man wirklich im Gebäude ist. Beim Warten kann man einen Teil der bunt lackierten Tafeln des Werkes "4900 Farben" in der äußeren Galerie sehen. Im Vorraum überraschte mich dann der Auftakt der Ausstellung. In dem Vorraum begrüßen einen die Bilder aus der Zeit von 2002 bis 2010. Dieser Bereich ist somit Ausstellungsfläche und Foyer in einem. Von dort geht es dann zur Garderoben und zur Kasse im Untergeschoss. Mit dieser Art von „Einladung“ wurde ich sofort gepackt und war gespannt auf den weiteren Verlauf.

Der Eintritt ist völlig OK (habe durch eine Kunstzeitschrift den ermäßigten Tarif.). Auch dieses mal wird mich ein Audioguide begleiten. Mir selber brachten die Texte aber nur bedingt neues zu Ohren. Denke aber für andere, die sich noch nicht mit Gerhard Richter beschäftigt haben, ist der Einstieg gut gelungen.
Schon vorher erahnen, was später zu sehen ist.
Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut und beginnt mit den bekannten Schwarz/Weiß/Grau Bildern von Bomben abwerfende Flugzeugen und Toilettenrolle aus der Zeit der frühen 60er Jahre. Unter anderem wird auch das Bilder „Ema (Akt auf einer Treppe)" gezeigt. Schon bald kommt ein Bild aus der Reihe  Seestücke. Es ist faszinierend!
Auch ein paar Objekte aus Spiegeln oder Glas sind in die Ausstellung integriert. Diese bestechen durch ihre Interaktion mit dem Betrachter. Durch ihren Minimalismus wirken sie ungemein verbindend. Wenn ich als Betrachter ein Teil vom Kunstwerk werde, fühle ich mich noch intensiver mit dem Werk verbunden.

Die abstrakten Werke werden mehr, aber auch die Farbvielfalt nimmt zu, die Größe der meisten Bilder ebenso. Ab der 90er Jahre nimmt (wenigstens in dieser Ausstellung) die Gegenständliche Malweise wieder zu und es werden Themen greifbar. Zum Beispiel wird der 11. September 2001 wird in einem Werk dieser Zeit behandelt. Eindrücklich wird dort das Abstrakte oder eben auch das „Nicht zu bergeifende“ in das Werk integriert. Auch wenn es sich vielleicht auf den ersten Moment platt anhört, passt diese Verbindung wie „Faust aufs Auge“.

Zum Abschluss wird man wieder mit den Bildern der letzten 10 Jahr konfrontiert und kann sich jetzt wo man den Rest gesehen hat auch gut einordnen. In dem Film Painting wurde gezeigt wie diese riesigen Bilder in einem spektakulären Prozess entstehen. Ich war im voraus sehr gespannt, und dann doch eher enttäuscht. Die Bilder sind mir einfach zu groß!  Ich kann sie nicht fassen, geschweige denn begreifen (aber das wäre ja auch anmaßend). Dagegen wirken die kleineren abstrakten Bilder aus der Zeit (etwa 60x40 cm groß) kompakter und versprühen eine einnehmende Intensität.

An einigen Orten sollte man keine Angst vor anderen Menschen haben.

Mein Fazit dieser Ausstellung ist mal wieder sehr positiv. Habe manchmal das Gefühl das ich insgesamt zu unkritisch bin, aber nur deswegen was schlechtes schreiben? Es gibt vielleicht negative Dinge, aber für die kann keiner was. Es ware zu viele Leute in der Ausstellung. Wenn das Publikum begrenzen werden würde, wäre die Wartezeit um ein vielfaches höher und das wäre dann auch keine Lösung. Für mich war es von Vorteil, dass ich alleine dort war und so ganz meinem Tempo nachgehen konnte.
Die Hängung war klassisch und unspektakulär, so wie ich es mag. Der Schaffensweg Gerhard Richters steht im Mittelpunkt und wird hervorragend nachgezeichnet. Eine Rundum gute und solide Ausstellung, die nicht zu wenig, aber eben auch nicht zuviel zeigt.

Es ist noch anzumerken, dass das der RAF-Zyklus "18. Oktober 1977" leider nicht in die Ausstellung intergriert, sondern auf der Museumsinsel fernab zu sehen ist. Es hätte Richters bezug zur Politik oder eben die an ihn gerichteten politischen Unterstellungen greifbarer gemacht.

Die Nationalglerie aus derRichtung der Sigismundstraße

Wer mehr Bilder von Gerhard Richter sehen möchte ist dieser Link empfohlen: gerhard-richter.com
Es gibt auch einen Eintrag über die Ausstellung "Pacific Standard Time"  in Berlin und meine "Schnapschüsse: Einblicke, Durchblicke, Ausblicke"