30. März 2012

Pacific Standard Time

Ausstellung "Pacific Standard Time – Kunst in Los Angeles 1950 – 1980"
im Martin-Gropius-Bau (Berlin)
(15.3. - 10.6.2012)

Mal wieder Berlin

Mal wieder in Berlin und mal wieder Kunst. Den heutigen Donnerstag-Nachmittag verbrachte ich im Martin-Gropius-Bau bei der Ausstellung Pacific Standard Time – Kunst in Los Angeles 1950 – 1980. Ein Prachtbau in der Nähe des Potsdamer Platzes. Bereits architektonisch ein sehr spannendes Gebäude. (Später sitze ich im Restaurant des Hauses welches durch seine Möbel eine Wiener Kaffeehaus- Atmosphäre verbreiten und durch seine sonstige Gestaltung an Bauhaus erinnert. Der Raum ist mindestens 7 Metern hoch mit besitzt wiederum pompöse Kronleuchter - beeindruckend)
Die Ausstellung alleine kostet 12€ (!) und der Audio-Guide nochmal 4€. Ich war etwas überrascht und erwartete schon eine Enttäuschung, denn bei dem doch teuren Eintritt sollte die Ausstellung nur ein Teil des ersten Stockwerkes einnehmen. Es kam aber anders und war schnell begeistert. Der Audio-Guide hat sich in diesem Fall wirklich gelohnt.

Die Ausstellung zeigt die Protagonisten der Zeit zwischen Nachkriegszeit bis in die 80er Jahre hinein. Es wird einem schnell deutlich was die Künstler im Gegensatz zu den der US-Ostküste abgrenzt. Die Künstler aus LA und Umgebung wollen was neues schaffen, andere Wege einschlagen und die Grenzen sprengen, zudem sind sie politischer und unangepasster als ihre Kollegen aus New York und Umgebung. 
Der mittlerer Teil der Ausstellung zeigt daher auch eine Dokumentation über die Szene. Die nicht offiziellen Kunstevents, die Rebellion (auch manchmal gegenüber den Galerien und Sammlern) und politische Aktionen (z. B. Gegen den Vietnamkrieg und die Rassentrennung) der Künstler werde anhand von Fotos, Interviews, Akten und Zeitschriften nachgezeichnet.

Der Martin-Gropius-Bau
Im ersten Teil dagegen werden die Werke von den zum Teil bekannten und unbekannteren Künstlern präsentiert. Eine spannende Mischung aus Malerei (Abstrakt und Gegenständlich), Plastiken, Keramiken und Installationen. Werkstoffe von Metall, Holz, Autolacken, Kunstharz, Gebrauchsgegenständen und klassischen Bildträgern werden im neben einander gezeigt. Es wird nie zu viel, aber auch nicht zu wenig von einem Stil präsentiert. Es gibt der Ausstellung genau dadurch eine ganz eigenständige Spannung. Und dank des Audioguides konnte ich mich auch für die minimalistische Kunst eines John McLaughlin begeistern.
Zum Abschluss wird dann im dritten Teil noch die Architektur-Fotografie von Julius Shulman gezeigt. Eine besondere Zusammenstellung von Bildern. Diese Fotos zeigen eben nicht nur Häuser, sondern sie zeigen vor allem Menschen. Diese sind zwar nicht im Vordergrund und manchmal nur zu erahnen, aber trotzdem immer präsent. Es wird deutlich, dass eine Gebäude ohne Menschen keine Seele besitzt und dort beginnt die Kunst von Shulman. Genau diese Seele wird eindrücklich heraus gearbeitet, mit dem vorhandenen Licht, den Menschen für die gebaut wurde und dem Gebäude selbst. 
Das Restaurant im Martin-Gropius-Bau
 
Als Fazit muss ich gestehen, ich bin begeistert. Schon durch einen Artikel in der Art vom Herbst letzten Jahres wurde ich neugierig auf diese Gruppen und diese Zeit an Amerikas Westküste. Durch die Präsentation der Ausstellung ist es mir gelungen einen kleinen Einblick in diese Gedankenwelt zu bekommen.

Noch ein Video zur Ausstellung? Hier und hier!

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