30. Juni 2011

Große Kunstaustellung 2011 in München

"Haus der Kunst" in München
Alles passte und deshalb bin ich in München. Ich erhielt vor einigen Wochen die Einladung zur "Großen Kunstausstellung 2011" im Haus der Kunst in München. Genau für diese Ausstellung hatte ich mich selber beworben mit einem Bild ("Die Veganerin"). Das Thema ist die Spannung zwischen Menschen und Tier, was auf das einzelne Wort "tierisch" runtergebrochen ist und als Ausstellungstitel dient. Mein Bild wurde leider nicht angenommen. Bei der Eröffnungsrede wurde dann auch gesagt, dass von etwa 850 Bewerbern nur 138 berücksichtigt werden konnten. Zudem habe ich zur Zeit ein paar Tage frei und eine günstige Verbindung nach München gefunden. Aus diesem Grund konnte ich mir die Ausstellung entspannt anschauen.

Die Juroren haben eine spannende Mischung geliefert. Sie ist abwechslungsreich und gibt den verschiedenen Kunstrichtungen (Installation, Video, Malerei etc.) genug Raum. Das Thema wurde für mein Gefühl zumeist von der humoristischen Seite beleuchtet, auch wenn einzelne Exponate die Spannung zwischen Mensch und Tier drastischer darstellten. Es ist zudem eine Ausstellung, die genügsam mit dem Betrachter umgeht (das soll positiv gemeint sein). Der Eckelfaktor bei Fleischabbildungen hält sich im Rahmen und die abstrakten Werke tendieren gen Null.

Das Konzept "von Künstlern für Künstler", welches hinter der Großen Kunstausstellung steht, ist unterstützenswert und die Ausstellung insgesamt sehr gelungen. Es hat sich für mich vollends gelohnt heute Nachmittag hierher zukommen.

Also denn, bleibt tierisch
René

26. Juni 2011

Berlin von der Straße her

Auch wenn ich mich dieses mal in Berlin eher in den Kunstinstitutionen herumgetrieben habe, sind doch ein paar Fotos auf der Straße entstanden. Daher jetzt ein paar Impressionen von meinem Berlinbesuch.

Stencils/Prenzlauer berg (Marlene, Johnny und Obey)

Hackesche Höfe durch die Kugel gesehen
"Galerie" im Künstlerhaus Tacheles
El Bocho ("An der Spandauer Brücke" Ecke Dircksenstraße)
"big daddy gun" / Berlin-Mitte

23. Juni 2011

Dreimal Berlin

Ein weiterer Tag in der kulturellen Welt von Berlin am letzten Sonntag war voll mit Kultur und Kunst. Deshalb ist der Eintrag auch diesesmal etwas länger und unterteilt. Angefangen hat es mit dem Besuch des Hamburger Bahnhofs, der dortigen Ausstellung "Based in Berlin" (siehe auch den ersten Teil)  und später mit der "Leistungsschau" am Hamburger Platz. 

Historisches Schild im Hamburger Bahnhof
Hamburger Bahnhof
Der Hamburger Bahnhof aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ist ein perfekter Bau für einen Austellungsort. Vor allem das große Mittelschiff beeindruckt, welches hauptsächlich als Hauptsonderausstellungsfläche genutzt wird. Zudem beherbergt es mehrere große Sammlungen mit Kunst der letzten Jahrzehnten (die bekanntesten Künstler sind wohl Andy Warhol und Keith Haring). Auch hier gibt es einen Teil (in diesem Fall die Sammlung Flick) die nicht unumstritten ist. Trotz aller Kritik an der Sammlung oder den Sammler sind die Exponate sehr sehenswert. Für mich persönlich war es dazu eine spannende Erfahrung. Von zwei Kunstwerken war ich auf Anhieb beeindruckt. Eines befand sich am Anfang und das andere am Ende der Hallen. Erst später bin ich darauf gestoßen, dass es der gleiche Künstler war – Bruce Nauman. Fasziniert hat mich zudem die Sonderausstellung im Mittelschiff von Richard Long mit der Sonderausstellung „Berlin Circle“. Ich hatte die Werke schonmal in der Presse wahrgenommen, aber erst der Wirkung des Originals hat mich für sie eingenommen. Zu erwähnen ist zudem noch die Sammlung Marx und die für mich sehr spannenden Exponate von Anselm Kiefer.

Based In Berlin
Auch hier im Hamburger Bahnhof ist ein Teil der Ausstellung „Based In Berlin“ untergebracht. Und im Gegensatz zu meinem Besuch im Monbijoupark war ich hier sehr schnell begeistert von den Exponaten und den Räumlichkeiten. Vielleicht besitzt das ehemalige Atelierhaus im Park auch durch die kleineren Räume zu wenig Platz für die Entfaltung der Werke. Die Atmosphäre in dem Flügel des Hamburger Bahnhofs hat hat mich dagegen sofort begeistert. Das lag bestimmt auch an der Installation-Performance von Simon Dybbroe Møller. Bei dem Werk spielt ein Pianist durchgehend und übersetzt eher gelangweilt ein Buch in Musik. Etwas abseits ist dann auch noch ein Video von dem Künstler Akim zu sehen. Dieses zeigt illegale Sprühaktionen. Auch dieses hat meiner Meinung völlig zu recht Platz in dem Rahmen.
Performance von Simon Dybbroe Møller
Die ehemalige Galerie im Regierungsviertel zeigt "The forgotten bar project"
Nina Beier - "Shelving for Unlocked Matter and Open Problems" (2010)

Die Leistungsschau
Nach dem Hamburger Bahnhof war ich nun gespannt auf die „Gegenveranstaltung“ bzw. „Ergänzung“ am Hamburger Platz in Berlin Prenzlauer Berg. Die dortige „Leistungsschau“ gewann den Namen durch den ersten Arbeitstitel von „Based in Berlin“. Es entstand aus der Kritik heraus, die von Beginn an auf das Ausstellungsgroßprojekt hagelte. „Based in Berlin“ wurde unter anderem vorgeworfen, dass es ein Prestigeobjekt des regierenden Bürgermeisters Wowereit wäre und nur wegen dem Berliner-Vorwahlkampf ins Leben gerufen wäre. Bei der Leitungsschau am Hamburger Platz in der „Kunsthalle“ stellen im Gegensatz zu 80 Künstlern über 400 Künstler aus. Durch die begrenzten Räumlichkeiten und der damit einhergehenden Größenlimitierung der Kunstobjekte war geballte Kunst vorprogrammiert. Die Ausstellung hinterließ all die Eindrücken die mich immer bei solchen Ausstellungen begleiten – von Staunen, über Bewundern bis zum Schulterzucken. Meine Highlights waren hier das Bild von Christian „Lake“ Wahle („Ohne Titel“) und das Kreuz von Clemens Fischer („Ohne Titel“). Eine gelungene Ergänzung zum offiziell finanzierten Teil.

"Kaufhalle wird Kunsthalle" - die Leistungsschau am Hamburger Platz

Clemens Fischer - Ohne Titel
Christian "Lake" Wahle - Ohne Titel
Eng an eng hängen die Exponate bei der "Leistungsschau"

Fazit
Die Art schrieb in ihrer Ausgabe 06/2011: „Fast wäre „Based in Berlin“ zerrieben worden zwischen den Flanken einer sträflich ignoranten Berliner Kunstpolitik und einer immerzu auf ihr pflegebedürftiges Nischendasein pochenden Berliner Szene.“ Ein Glück ist das nicht passiert. Denn abschließend ist zusagen, dass ich für einen Außenstehenden und Nicht Berliner die beiden Ausstellungen und den Streit darum als eine Bereicherung bei meinen Besuchen empfand. Der Streit und die Erweiterung am Hamburger Platz hat mich bevor ich das erste Exponat gesehen habe in den Bann gezogen. Zudem durfte ich mich in dem Zusammenhang vielen neuen Eindrücken stellen und mir einen Überblick über die aktuelle Kunstszene machen. Danke dafür an alle Beteiligten!

Also bleibt streitend!
Euer René
 

19. Juni 2011

Based In Berlin


Based in Berlin - eine Ausstellung in 5 Berliner Häusern, darunter die Hauptteile im Monbijoupark und im Hamburger Bahnhof. Eine Ausstellung die groß besprochen wurde und auch im Vorfeld ordentlich Ärger hervorgerufen hatte. Die Idee war eine Werkschau der 80 einflussreichsten jungen Künstler zu zeigen, die zur Zeit in Berlin leben und arbeiten sowie einen Einblick in diese breite Künstlerszene zu geben. Ich war ganz gespannt was mich erwartet. 

Zu meinem ersten Besuch habe ich mir den Teil der Ausstellung am Monbijoupark in den ehemaligen Räumen der Kunstschule Weißensee ausgesucht. Schöne Location und sehr aufwendige Aufbauten. Insgesamt war es für mich trotzdem recht ungewohnte Einblicke in diese moderne Szene. Und oft genug bin ich mit der Kunst überfordert gewesen, dabei habe ich nicht den Anspruch alles verstehen zu wollen. Daher erst mal nur ein paar bildliche Eindrücke und weniger Worte.

Die 80 Künstler von "Based in Berlin"
OliverLaric "CEO" (2011)  
Rocco Berger 
"Oil Painting" (2010)
Yorgos Sapountzis
„Die Arbeiter und die Badenden“ (2011)

17. Juni 2011

Skulpturenpark Köln

 
Beim letzten Aufenthalt in Köln Anfang Juni habe ich neben der Galerie 30works auch den in diesem Jahr vergrößerten Skulpturenpark besucht. Unweit von Flora und Rhein entfernt werden auf dem schön angelegten Gelände von KölnSkulptur#6  hauptsächlich Groß-Skulpturen gezeigt.

Die Werke im Park kann ich für mich in drei Kategorien aufteilen: Von „wie geil ist das denn“ über „Augenbraun zusammenziehen, ungläubig schauen, lächeln und sich freuen, dass so was Platz ist in dieser Welt hat“ bis „hm? Und jetzt (Dinge, die mit einem so gar nicht sprechen wollen)“. Das schöne bei solcher großen Auswahl ist, dass jeder seine eigene Sicht der Dinge haben kann und fast jeder was findet was ihm gefällt. Ich persönlich liebe Skulpturen, die mit mir in Kontakt treten: Ich spiegle mich, ich darf die Skulptur begehen, also werde ein Teil des geschehen. Lohnenswert ist es auch die Texte zu den einzelnen Kunstwerken zu lesen. Sie lohnen sich wirklich und zauberten bei uns den ein und anderen fröhlichen Gesichtsausdruck herbei. 

Bernar Venet - Four Arces of 235,5 Grad (1999)
Dirk Skreber - Reaktor (2009)
 Beeindruckend war die Installation von Dirk Skreber („Reaktor“ 2009). Eingelassen in einen sechs Meter tiefen Krater hängt ein Auto verwickelt an einem Stahlpfosten. Sofort ist der Gedanke an einen schweren Autounfall. Damit hat das Werk mich erwischt - ich nehme lieber jedes andere Verkehrsmittel als das Auto. Dadurch, dass der Krater begehbar ist, kann man sich das Wrack auch von allen Seiten anschauen. Der Kontrast zwischen ruhigen Park und Verkehrsunfall erhöht die Spannung nochmal.

Heimo Zobering - Spartakus Catering (1998/2001)
 Der Name und die Installation „Spartakus Catering“ von Heimo Zobering brachte bei mir erstmal einen unverständlichen Ausdruck aufs Gesicht und ein irretiertes Kopfschütteln. Mir schoss dann doch der altbekannte Satz durch den Kopf: „verdammt, was soll mir das jetzt sagen“ um im nächsten Moment mir klar zu machen – egal. Mir gefällt es, ich weiß nicht wirklich warum, aber ich finde es spannend!

Jorge Pardo - Tomatensuppe (1997)
Sou Fujimoto - Garden Gallery (2011)
 Das „Haus“ von Sou Fujimoto beeindruckt durch die Offenheit der Skulptur. Das Innen und Außen verschwimmt, die Perspektiven wechseln und bleiben doch ähnlich. Schön ist wenn man in das „Haus“ schaut und dort einen jungen Baum sieht oder wenn man aus dem Haus heraus schaut und einer der Alten Bäume im Umkreis betrachten kann. Zudem entwickelt sich ein eigentümliches Gefühl von „drinnen sein“. Der Boden ist das Gras der Wiese und ein Dach gibt es nicht.

Ein Teil der Kölner Reihe 2011 (zusammengestellt von Florian Slotawa)
Ausschnitt von Anish Kapoor - Ohne Titel (1997)
Tony Cragg - Wirbelsäule - The Articulated Column (1996)
 Eine „klassische“ Skulptur ist die „Wirbelsäule“ von Tony Cragg. Sie überzeugt durch ihre einfache Schönheit. Dagegen aber bekamen ich gedanklich Rückenschmerzen, nachdem ich mir den Titel angeschaut haben. Die Deformation des Stützpfeilers des Körpers wirkte beängstigend auf mich und kann, trotzdem oder vielleicht gerade dewegen, als eines meiner persönlichen Highlights angesehen werden.

Dan Graham - Greek Cross Labyrinth (2001)
Mittendrin im Werk von Dan Graham
Spannend ist das kleine Labyrinth von Dan Graham. Durch die Anordnung von Glas und Stahl spiegelt sich der Betrachter und wird eins mit der Person hinter der Wand. Es lohnt sich daher zu zweit in die Skulptur zu gehen und sich so einen Eindruck zu verschaffen.


Mein Fazit ist, es lohnt sich auf alle Fälle! Der Park ist schön angelegt und bei den Skulpturen ist für jeden was dabei. Sehr lobenswert ist, dass der ganze Park kostenlos zu besuchen ist. Die Preise in dem noch nicht ganz fertig gestellten Café halten sich im Rahmen. Etwas anstrengend waren die Aufsichtspersonen, die sobald man sich etwas zu nahe an die Skulpturen gewagt hat und sie evtl. sogar angefasst hat mit einem lauten „HEY“ bedacht wurde. Bei Skulpturen in dieser Art und Form liegt es in der Natur der Sache, das man sie nicht nur sehen sondern eben auch begreifen möchte.

(Nachtrag: 2013 war ich wieder dort und das habe ich hier besprochen: Skulpturenpark #7

13. Juni 2011

Robin van Arsdol bei 30works (Köln)


Die Galerie 30works im Belgischen Viertel in Köln
An der Hauswand der Galerie- der Kölner Bananensprayer 

Die Galerie mit den Spiegelungen der Straße

In der gleichen Straße, schöne Wandmalerei (Ausschnitt)
Ich war mal wieder in Köln und habe es dieses mal auch geschafft die Galerie 30works zu besuchen. Zur Zeit zeigt sie Bilder des US-amerikanischen Künstlers Robin van Arsdol. Viele der Motive sind nicht so mein Ding, aber die Farben und die Art sprechen mich schon an. Dagegen finde ich es immer wieder faszinierend, wenn jemand mit seinen Motiven so in Kooperation geht und sich von ihnen über Jahre begleiten lässt. Die Tulpe oder die Figur Pinocchio sowie besondere Schriftzüge tauchen in den Bildern immer wieder auf und verändern sich. 
Die Galerie im Belgischen Viertel wirkt offen und lädt durch die große Fensterfront zum Besuch regelrecht ein. Mehrere Durchgangsräume liegen hintereinander und lassen den Bildern genügend Platz um zu wirken. Der Galerist kommt locker aber ernsthaft rüber, was eine sehr angenehme Mischung macht.
Insgesamt hat es sich auf alle Fälle gelohnt hier her zu kommen und es wird sicherlich nicht das letzte mal gewesen sein. 
Genießt den Sommer!
Gruß René

11. Juni 2011

The Urban Artist

The Urban Artist“ in der Clemen-Schulz-Straße (Hamburg/St. Pauli)
Katrin Fridriks - Redlight (vorne)
Besucherinnen mit "Petra" von Marcel Walldorf 
Um "Petra" gab es auch ein wenig Aufregung.
Das Publikum
Katrin Fridriks - Silver Awareness
Die Eröffnung der Ausstellung „The Urban Artist“ in der Clemens-Schulz-Straße (St. Pauli) war schon eine spannende Sache. Das Publikum bestand aus Menschen, die extrem unterschiedlich wirkten. Das Designer-Kostümchen in Glitter trifft den Cap-Träger und der schicke Snobmantel den Kapuzen-Pulli – oder anders die Hafencity vermischt sich mit dem Kiez. Die Location war super auch wenn der Beigeschmack der Gentrifizierung auch hier mal wieder mitschwingt.
Die Bilder, um die es geht sind spannend bis „schon mal gesehen“ - die Ausstellung insgesamt lohnt sich. Meine persönliche Favoritin ist Katrin Fridriks mit ihren großformatigen Bildern. Der besondere Hingucker war natürlich die in bestimmten Kreisen umstrittene "Petra" von Marcel Walldorf.  Also wer noch nicht da war, sollte es sich nicht entgehen lassen (wobei sie nur noch das Wochenende offen ist).
Bleibt neugierig
Gruß René

6. Juni 2011

Gewalt


Habe für das Bild "Gewalt" mit Acryl und Wachspastell gearbeitet (ca. 35x50 cm auf Papier). Auslöser für das Motiv war die gewaltsame Aktion der Polizei auf dem Plaza Cataluña. Das Motiv selber ist aber vom Tag der zweiten Amtseinführung von George W. Bush und deren Gegenproteste.