Das wunderbare Plakat zur Ausstellung |
Zur Zeit zeigt das Museum-Ludwig in Köln die Ausstellung "David Hockney - A Bigger Picture". Ich hatte die Möglichkeit am ersten Dezemberwochenende diese zu besuchen und war gespannt. Wegen meiner eigenen Ausstellung bin ich bis jetzt nicht dazu gekommen zeitnah darüber zu schreiben. Das möchte ich aber hiermit nachholen.
Aufmerksam auf die Ausstellung wurde ich bereits im Frühjahr diesen Jahres bei dem Besuch der Ausstellung "Pacific Standard Time" in Berlin. Dort konnte man eines von Hockneys Klassikern aus der Reihe "Splash" ansehen. Die Motive von "A Bigger Splash" hatten mich noch nie überzeugt. Dagegen haben mich bei der "Live-Betrachtung" die Farben und die Klarheit des gezeigten Bildes begeistert. Bereits dort wurde für die Ausstellung im Herbst geworben und der Entschluss zum Besuch stand fest.
Die Werbe-Maschinerie läuft... |
Dagegen war ein anderer Aspekt alles andere als angenehm. "Fotografieren verboten!" kann man schon am Eingang der Sonderschau lesen. Deshalb gibt es keine Bilder direkt von der Ausstellung (was ich Schade, aber in Ordnung finde, wenn irgendeiner der Beteiligten das so will). Der Punkt selber ist nicht das Problem sondern die Umsetzung dieses Verbots und diejenigen die es umsetzen müssen. Ich weiß nicht wie das Aufsichtspersonal hier sonst so ist, aber an diesem Tag wirkten sie wie aufgescheuchte Hühner. War irgendwas besonderes los? Man konnte nur spekulieren? Die Umsetzung des Foto-Verbots brachte leider zusätzlich Unruhe in die Räume des Hauses. Besonders unangenehm ist es wenn neben einem ein nicht deutschsprachiger Besucher angemuffelt wird, fotografieren wäre verboten (natürlich in deutscher Sprache). Zum Teil mussten die Besucher ihre Bilder vor den Augen des Personals wieder löschen. Etwas mehr Entspannung hätte dem Ganzen und vor allem der Ausstellung sicherlich gut getan.
Blick aus dem Museum-Ludwig auf den Kölner Dom |
David Hockney, bekannt für seinen Sinn für neuste Technologien, betreibt seit längerer Zeit Kunst auf und mit jeder Form von Digitalen Medien. Seine Bilder entstehen zum Beispiel auf dem iPad oder iPhone. Immer wieder gibt es auf iPads Videos zur Entstehung der Bilder. Beeindruckend werden diese Prints der "Digitalbilder" aber gerade durch ihre gewaltigen Größen und Masse. Deckenhohe Bilder lassen mich als Betrachter staunen. Eine Tagebuch aus unterschiedlich großen Bildern, die den beginnenden Frühling beschreiben, zieht einen genauso in seinen Bann.
Die Motive sind sehr ähnlich, die Techniken nicht. Verlassende Gegenden, Ansichten im Wald und Feldwege sind die Hauptmotive. Die Perspektive irritiert und bringt einen dazu das einzelne Bild genauer zu betrachten. Menschen dagegen sind nur vereinzelnd und nicht vordergründlich zu sehen. Neben dem klassischen Fluchtpunkt sind oft noch weitere Fluchten in andere Richtungen erst auf den zweiten Blick erkennbar. Erarbeitet werden diese Themen in klassischen Form durch Öl oder Aquarell aber auch durch Videoinstallationen oder eben auf dem iPad.
Die Videoinstallationen sind nochmal was ganz Besonderes. Sie zeigen zum Beispiel einen Waldweg, der langsam von einem Autos abgefahren wird. An dem Wagen wurden mehrere Kameras mit unterschiedlichen Ausrichtungen installiert. Es ergibt sich dadurch nicht eine, sondern sechs und mehr Perspektiven. Die klassische Perspektive mit eine Fluchtpunkt (also die nach vorne oder nach hinten) dagegen fehlt. So wirkt die langsame Fahrt wie ein Blick aus dem Fenster zur Seite, nach oben oder auf den Boden. Durch die verschiedenen Videos neben einander schaut man daher aus vielen Fenstern zur gleichen Zeit. Beruhigend und aufwühlend in einem.
Insgesamt eine sehr gelungene und abwechslungsreiche Ausstellung. Die Werkschau wirkt durch seine Art neue und alte Medien zu vermischen und nebeneinander zu präsentieren sehr frisch. Dazu die etwas angestaubte Gattung der Landschaftsmalerei vom Sofa zu holen und so lebendig zu zeigen ist außergewöhnlich. Ich kann diese Ausstellung nur jedem ans Herz legen (bitte nur keine Fotos machen, sonst wird es unentspannt).
Die Ausstellung "David Hockney - A Bigger Picture" im Museum-Ludwig in Köln ist noch bis zum 3. Februar zu sehen. Es gibt verlängerte Öffnungszeiten an mehreren Tagen der Woche!
Extrateil:
Andreas Fischer
Wer schon mal im Museum Ludwig ist sollte eine andere Ausstellung nicht verpassen. "Andreas Fischer - Maschinen" hat mich staunen lassen. Maschinen die Menschlicher nicht sein können, dann aber wieder durch ihre Wiederholung wieder "nur" ein Maschine. Mit Fahnen winkende Maschinen wirken fast lebendig. Installationen zum staunen, schmunzeln aber auch zum nachdenken. (Noch bis 17. März im Untergeschoss)
Köln-Ansicht mit Schlagloch |
War auch in Köln zu sehen "Little Lucy" von El Bocho (Berlin) |
Ein schöner Bericht, gefällt mir.
AntwortenLöschenDa wird meine Vorfreude auf Köln im August richtig geschürrt.
Die Hockney Ausstellung würde ich sehr gerne in Natur sehen aber ich weiss definitiv, dass ich es im Januar nicht nach Köln schaffe.
Einen schönen Samstag wünscht Susanne Haun
Danke für den Kommentar. Ich wünsche dann mal in Köln viel Spaß! Lieben Gruß René
AntwortenLöschen