„Das wird ein Abend mit einer großen Bandbreite an Empfindungen“ (J.Plewka) |
"Jan Plewka singt Simon und Garfunkel"
Als ich diese Ankündigung das erste mal im Rahmen des Sommerfestivals von Kampnagel gelesene habe, war ich doch etwas verwundert. Der Rocker (Frontmann von Seelig) und/oder Alternative (singt Rio Reiser) soll nun also auf Pop machen? Simon und Garfunkel ist vor meiner Zeit, aber natürlich bin auch ich mit dieser Musik groß geworden. Aber ich bin auch mit ganz anderem Pop aus der Zeit herangewachsen, an die man sich heute nur noch mit Gruseln erinnern kann. Deshalb vielleicht auch ab 15 dann Punk und Ska, später auch Heavy Metal! (um heute wieder aufs Dockville zu gehen und ne ganze Menge großartigen Pop zu hören).Aber passt denn der Herr Plewka mit seiner Art und seiner Stimme zu Paul Simon und Art Garfunkel? Ich erinnere mich noch an Plewka im Schauspielhaus während der aktiven Intendanz von Tom Stromberg. Da war mir klar, das muss passen zwischen dem Jan und dem Rio. Und jetzt also das.
Für mich waren Simon und Garfunkel eben immer sehr gerade, klare Musik. Wie passt dann aber Jan Plewka ins Bild? Oder vielleicht ist genau dieser Gegensatz das Richtige? Ich habe mir von einem Freund, der das Programm bereits gesehen hat, nicht zu viel erzählen lassen, damit der Überraschungseffekt nicht abhanden kommt.
Und?
Warum habe ich je gezweifelt oder war irritiert? Jan Plewka und die Schwarz-Rote Heilsarmee interpretieren die Songs in Halle 2 auf Kampnagel ganz auf ihre Weise. Wunderbare leise Momente stehen neben rockigem Konzertsound. Gesang und Gesprochenes wechseln sich ab. Die fünf Musiker harmonieren auf der Bühne in allen Momenten. Plewka, natürlich der Mittelpunkt, läßt genug Raum für die Anderen. Sound of Silence (hunderttausendmal gehört) wirkt neu, ganz anders. Ein Musikabend, ein Theaterstück? Irgendwo in der Mitte liegt die Wahrheit. Die Zusammenarbeit mit Tom Stromberg hat sich offensichtlich wieder gelohnt.
In einem dpa Interview sagt Plewka auf die Frage, was man bei diesem Auftritt erwarten könne
"Einen spannenden Theaterabend, ein inszeniertes
Konzert – voller
magischer Momente.
Wir übernehmen die Melodien und Texte von Simon &
Garfunkel
und spielen es auf unsere Art.
Und wir sind halt eine
Rockband mit psychedelischen Einflüssen.
Einige Lieder haben wir
gelassen, wie sie sind, andere komplett verändert,
„Cecilia“ ist zum
Beispiel sehr düster geworden."
Einen Bericht vom NDR zu Jan Plewka und seiner Simon und Garfunkel Programm gibt es hier!
Anfang Mai ist die nächste Möglichkeit das Programm in Hamburg auf Kampnagel zu sehen, aber auch in Mannheim und Bremen sind Konzerte geplant.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Freue mich über jeden Kommentar (solange er nicht beleidigend ist!)